Heidelberg – An einem Prüfungstag kann sich für Studierende viel entscheiden. Dieses Wissen führt bei manchen angehenden Akademikern zu Versagensängsten.

Auch frühere negative Erfahrungen können eine Ursache für Prüfungsängste sein, erklärt Volker Kreß (35), Mitarbeiter der Psychosozialen Beratung für Studierende des
Studierendenwerks Heidelberg.

Auf psychischer Ebene ist jede Prüfung auch eine Reifeprüfung. Man wird bewertet und kann scheitern – im Erfolgsfall aber auch voranschreiten, was bei manchen Studierenden unbewusste Ängste vor Ablösung auslösen kann.

Leichte Ängste und das sogenannte Lampenfieber direkt vor Prüfungen seien normale Reaktionen, die auch leistungssteigernd sein können, erklärt Kreß. Von Prüfungsangst im Sinne einer klinisch bedeutsamen Belastung wird gesprochen, wenn die Ängste so stark sind, dass sie sich negativ auf die Leistungsfähigkeit auswirken, erklärt der Diplom-Psychologe und Psychotherapeut in Ausbildung. Solche Symptome gehören tatsächlich zu den häufigsten Beratungsgründen.

Wer etwas dagegen unternehmen will, sollte frühzeitig mit dem Lernen beginnen: Zunächst ist eine gute fachliche Vorbereitung das beste Mittel, um Zuversicht und Sicherheit zu vermitteln. Dafür ist der Aufbau einer guten Tagesstruktur sowie von positiven Ritualen sehr wichtig, rät Kreß. Auch die Arbeit in Lerngruppen ist oft hilfreich, da man sich gegenseitig ermutigen kann.

Empfehlenswert sei laut Kreß, Prüfungen im Vorfeld zu trainieren. Bei der Lerndauer gilt nicht immer der Spruch «viel hilft viel». Pausen sind wichtig, und die persönliche optimale Lerndauer sollte nicht überschritten werden, da dann kein Nutzen mehr vorliegt.

Fotocredits: Jens Schierenbeck
(dpa/tmn)

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