Sicherheit wird heutzutage groß geschrieben, das gilt auch an Universitäten. Um sich selbst, aber auch die Studenten zu schützen, ergreifen viele Hochschulen zu umstrittenen Maßnahmen. Überwachungskameras und verstärkter Datenschutz gehören maßgeblich zu diesen Vorkehrungen dazu.
An Flughäfen, Bahnhöfen, in einigen Gebäuden und sogar auf öffentlichen Straßen vieler Großstädte wurden diese Vorsichtsmaßnahmen bereits vor langer Zeit getroffen, warum also nicht in Universitäten? Natürlich sind diese Überwachungsstrategien immer ein wenig grenzwertig, aber dient es nicht doch in erster Linie dem Allgemeinwohl?
Sicherheit sollte immer Priorität haben, daher sprechen viele Argumente dafür. Nicht zuletzt dient es dem Schutz vor Übergriffen, Diebstahl und Vandalismus. Allerdings kann es auch als Bequemlichkeit oder sogar als Kontrolle erachtet werden, welche die persönlichen Freiheiten immens einschränken würden.
Überwachung an Universitäten
Universitäten wie Leipzig oder Münster haben bereits den Campus und einige Gebäude mit Überwachungsgeräten ausgestattet. Dies führte schließlich dazu, dass Studenten die Hochschule Münster verklagten, die Kameras verstießen gegen die Datenschutzbestimmungen. Daraufhin wurden einige Kameras wieder entfernt.
Stellt man jedoch einen Vergleich an, fällt auf, dass andere Länder spätestens nach dem 11. September 2001 in Sachen Sicherheitsfragen aufgerüstet haben oder gerade im Zuge einer drastischen Verschärfung der Sicherheitsvorkehrungen sind. Großbritannien schützt vor allem seine Studentinnen auf dem Campusgelände und verteilt Schlüsselanhänger mit integriertem Ortungssystem des per Knopfdruck ausgelösten Alarmsignals. Weiterhin gibt es die Möglichkeit, dass das Wachpersonal die Studentinnen bei Bedarf zu ihren Studentenwohnheimen begleitet.
Sollten diese Sicherheitsdienste jedoch nicht vorhanden sein, können Kameras, egal ob echt oder Attrappe, tatsächlich das persönliche Verhalten beeinflussen. Negativ gesehen fühlen sich Personen dadurch in ihrem persönlichen Freiraum eingeschränkt. Der Vorteil liegt ganz klar darin, dass durch diese Überwachungsstrategie eine gewisse Hemmschwelle ausgelöst wird, die sich wenige wagen zu überschreiten.
Datenschutz an Universitäten
Der Datenschutz sollte prinzipiell eingehalten werden. Wer kennt nicht die netten Schreiben in der Post, die Spam-Mails oder obskure Werbeanrufe? Auf diese Art von Neukundengewinnung kann man gerne verzichten. Daher sollte dem Datenschutz einen hohen Stellenwert beigemessen werden, denn an vielen Universitäten kränkelt das Sicherheitssystem, so dass bereits einige Pannen aufgetreten sind wie auch an der FH Regensburg sowie der Universität Göttingen, an denen Namen und Mail-Adresse hunderter Studenten verbreitet wurden.
Mangelnder Datenschutz kann somit verheerende Folgen haben, die selten zu revidieren sind. Dabei gibt es ein paar einfach Kniffe, Pannen wie an der Universität Göttingen zu vermeiden. Anstatt alle Mail-Adressen in die Empfangszeile zu schreiben, wäre es sinnvoll, die Studenten auf Blindkopie (BBC) zu setzen. Nicht zuletzt sind solche Fehler auch einfach auf die Unkenntnis von Mitarbeitern zurückzuführen.