Berlin – Die Zahl der Studienanfänger bleibt einer neuen Studie
zufolge bis zum Jahr 2050 mit mehr als 425 000 pro Jahr auf konstant
hohem Niveau. Das geht aus einer der Deutschen Presse-Agentur
vorliegenden Erhebung des
CHE Centrums für Hochschulentwicklung
hervor.
Die Zahl der Studienanfänger pro Jahr in Deutschland bewegt
sich bereits seit 2011 pro Jahr um eine halbe Million. Im Jahr 2005
hatten nur 350 000 Menschen ein Studium begonnen.
Bis zum Jahr 2050 sagen die Studienautoren einen Rückgang der Zahl
der Erstsemester voraus, der nach einer Wellenbewegung eintrete.
Unter die Marke von 425 000 werde die Zahl aber nicht sinken.
Die Studie basiert auf Modellrechnungen, die auf Annahmen über die
demografische Entwicklung und die Zahl ausländischer Studenten
beruhen. Selbst wenn man keine Zunahme der Studienneigung annähme,
zeige sich, «dass ein Ende des Hochplateaus der Studiennachfrage in
Deutschland nicht in Sicht ist», so die Erhebung.
Dabei werde die Studiennachfrage in allen westdeutschen
Flächenländern und Stadtstaaten, mit Ausnahme von Rheinland-Pfalz,
bis 2050 teilweise erheblich über den jeweiligen
Studienanfängerzahlen des Jahres 2005 bleiben.
CHE-Geschäftsführer Jörg Dräger sagte: «Hochschulbildung wird zum
Normalfall und zur langfristigen gesellschaftlichen Realität.» Die
Finanzierung der hohen Studierendenzahlen sei eine gesamtstaatliche
Aufgabe. Mit einem zeitlich begrenzten Hochschulpakt sei er nicht zu
bewältigen. «Für ein Studienhoch, das sich über mehr als 40 Jahre
erstreckt, kann man nicht alle paar Jahre die Finanzierung neu
verhandeln.» Nötig sei eine dauerhafte, verlässliche Finanzierung.
Bund und Länder hatten zwischen 2011 und 2015 gut 13 Milliarden Euro
für neue Studienplätze bereitgestellt. Mit der zweiten Programmphase
des
«Hochschulpakts 2020» konnten laut ihrer Gemeinsamen
Wissenschaftskonferenz über 720 000 mehr Erstsemester ein Studium
aufnehmen, als dies ohne das Programm möglich gewesen wäre. Über die
Gesamtlaufzeit des Hochschulpakts von 2007 bis 2023 will der Bund
20,2 Milliarden Euro bereitstellen, die Länder 18,3 Milliarden Euro.
Derzeit studieren in Deutschland rund 2,8 Millionen Menschen.
Fotocredits: Klaus-Dietmar Gabbert
(dpa)