Berlin – Von wegen Party ohne Ende: Mit dem neuen Semester stehen für Studenten wieder Seminare, Klausuren und jede Menge Stress auf dem Programm.

«Es kommen eher wenige Studierende in die Beratung, die zu viel Party machen. Die meisten neigen dazu, sich zu viel Druck zu machen und den Alltag zu vollzupacken», sagt Michael Cugialy von der Zentraleinheit Studienberatung und Psychologische Beratung der FU Berlin.

Gestresste Studierende können sich allerdings an vielen Stellen Hilfe suchen. Wer Prüfungsangst hat, kann zum Beispiel in Workshops lernen, mit Leistungsdruck umzugehen und sich effizienter und gezielter vorzubereiten. «Wer besser vorbereitet ist, erlebt die Prüfung als kontrollierbarer und hat dadurch auch wesentlich weniger Prüfungsangst», sagt Cugialy.

«Prüfungsangst entwickeln manche mit Beginn des Studiums, da etwa die zu lernende Stoffmenge im Vergleich zur Schule viel größer ist», erklärt der Berater. Häufig hätten sie dann das Gefühl, diese nicht bewältigen zu können. «Andere bringen die Prüfungsangst noch aus der Schule mit, etwa wegen einer negativen Erfahrung in der Abiturprüfung.»

«Bei Leistungs- und Motivationsproblemen im Studium ist es auffällig, dass es im Studium zu Beginn oft einen Mangel an Erfolgserlebnissen gibt», erzählt der Psychotherapeut. Hinzu komme, dass es bei Klausuren und Hausarbeiten an der Uni oft erst Wochen oder Monate später eine Rückmeldung über den Lernerfolg gebe. Selbstbelohnungen, strukturiertes Arbeiten lernen und den Lernalltag angenehm und abwechselnd gestalten – das kann helfen.

Wer Angst vor Redebeiträgen oder Referaten hat, dem empfiehlt Cugialy den Vortrag zu Hause alleine zu halten, am besten mehrfach. «Je besser eingeübt ein Vortrag ist, umso eher lässt er sich auch gut halten, wenn man nervös ist.»

Fotocredits: Ralf Hirschberger
(dpa/tmn)

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