Bonn – Prüfungsangst oder Probleme beim Studienabschluss: Manchmal wissen Studierende mit ihren Sorgen im Studium einfach nicht weiter. Dann ist es gut für sie zu wissen, dass fast alle Studentenwerke eine psychologische Beratung anbieten.
«Die Beratung kann auf Wunsch anonym erfolgen und ist in der Regel kostenfrei», sagte Wilfried Schumann, Diplom-Psychologe vom Psychologischen Beratungsservice von Universität und Studentenwerk Oldenburg im Gespräch mit dem dpa-Themendienst.
Gerade wer später im Job verbeamtet werden will, hat jedoch häufig Sorge, sich dort zu melden. Die Angst ist groß, dass der Besuch der psychologischen Beratungsstelle später in Akten auftaucht und es dann Probleme mit der Krankenkasse, der Berufsunfähigkeitsversicherung oder eben der Verbeamtung gibt. Das sei jedoch nicht der Fall, sagt Schumann. Die psychologischen Beratungsstellen führten keine Krankenbehandlungen durch, und deswegen entstünden auch keine Krankenakten. Außerdem gelte die Schweigepflicht. Die Berater würden keinerlei Infos weitergeben, erklärte der Experte.
Für ein Erstgespräch schauen Studierende am besten auf die Website. Viele Beratungsstellen bieten Sprechstunden an, bei denen Studenten in dringenden Fällen auch unangemeldet einfach vorbeikommen können. Die Sorgen der Studenten seien ganz unterschiedlich: Die Palette reiche von privaten Schwierigkeiten aller Art bis hin zu psychischen Störungen, erklärte Schumann. Viele fühlten sich überfordert vom Studium, andere kämpften mit Selbstwertproblemen oder hätten Identitätskonflikte.
2016 haben 32 000 Studierende die psychologische Beratung der Studentenwerke in Anspruch genommen. Das sind deutlich mehr als vor fünf Jahren. 2011 waren es 26 000 Studierende. Allerdings ist im gleichen Zeitraum auch die Zahl der Studenten angestiegen. Die Möglichkeit der psychologischen Beratung gibt es bei 46 von 58 Studentenwerken.
Fotocredits: Universität Oldenburg
(dpa/tmn)