Burn-out bei Studenten hat sich besonders seit der Einführung des Bachelor-Systems zu einer regelrechten Epidemie an deutschen Hochschulen entwickelt.

Ein Burn-out schleicht sich meist langsam ins Leben der Betroffenen. Aus kurzen Erschöpfungserscheinungen werden immer längere Phasen, in denen man sich ausgelaugt und niedergeschlagen fühlt, bis irgendwann scheinbar kein Ausweg mehr aus diesem Zustand zu führen scheint. Auffällig ist, dass immer häufiger Studenten den Arzt oder eine psychologische Beratungsstelle aufsuchen und über die typischen Symptome eines Burn-outs klagen. Besonders seit der Einführung des Bachelors nimmt das Stress-Syndrom an den deutschen Hochschulen dramatisch zu und Studenten sind oft schon im ersten Semester völlig fertig und ausgebrannt.

Burn-out bei Studenten: Der wachsende Leistungsdruck fordert seine Opfer

Unsere Gesellschaft suggeriert uns ständig, dass wir stets Höchstleistung erbringen müssen, um im Leben etwas zu erreichen. Wir hetzen im Schnelldurchlauf durch das Studium, um auf keinen Fall die Regelstudienzeit zu überschreiten und als „Bummelstudent“ im Assessment-Center durchzufallen. Nach der Uni lernen wir für die anstehenden Prüfungen, bereiten Referate vor und schreiben an der Hausarbeit. Zudem haben wir noch einen Nebenjob im Café oder geben Nachhilfe um unseren Lebensunterhalt zu finanzieren. In den Ferien absolvieren wir dann noch ein Praktikum oder arbeiten ehrenamtlich, da ein lückenloser Lebenslauf und soziales Engagement groß geschrieben werden in den deutschen Personalabteilungen.

Stress hat sich zu einem regelrechten Statussymbol entwickelt – Wer mehr davon hat, leistet mehr und ist mehr wert. Besonders ehrgeizige und perfektionistische Menschen zerbrechen jedoch immer öfter an diesen utopischen Ansprüchen und Erwartungen, die sich scheinbar schon als Norm etabliert haben.

Burn-out: Anzeichen und Auswirkungen

Der andauernde Stress und die hohen Anforderungen führen häufig dazu, dass sich Betroffene völlig erschöpft fühlen. Es beginnt mit Prüfungsängsten, Konzentrationsstörungen und Problemen beim Lernen. Burn-out-Patienten können nicht mehr schlafen, keinen klaren Gedanken mehr fassen und fühlen sich angesichts des kleinsten Konflikts oder Problems völlig überfordert und hilflos. Ein Gefühl der Leere, Wertlosigkeit und der tiefen Traurigkeit breitet sich aus und nicht häufig zeigen sich Symptome einer schweren Depression. Irgendwann geht gar nichts mehr und nicht selten folgt dem psychischen schließlich der körperliche Zusammenbruch.

Was hilft gegen ein Burn-out?

Um dauerhaft gegen die steigende Zahl der Burn-out-Erkrankungen vorzugehen, muss die Grundhaltung zum Leistungsanspruch geändert werden. Es ist in Ordnung, wenn nicht immer alles auf Anhieb klappt und wenn man auch mal scheitert. Ein Semester länger zu studieren bedeutet keinen Weltuntergang und Pausen gehören genauso wie Ferien und Freizeit zum Studium dazu und müssen nicht mit einem schlechten Gewissen geahndet werden.

Wer sich dessen bewusst ist und auf die Stresssignale seines Körpers achtet, kann ein Burn-out erfolgreich verhindern. Wer sich jedoch selbst nicht mehr aus diesem Strudel befreien kann, sollte sich an eine ärztliche oder psychologische Beratungsstelle wenden, die inzwischen auch an jeder Hochschule vorzufinden ist.

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