Viele können sich ein Studium nur durch einen Nebenjob finanzieren. Die Studiengebühren, die es seit 2005 in vielen Bundesländern gibt, machen es den Studenten noch schwerer.

Als sich 2005 die ersten Bundesländer dazu entschieden hatten Studiengebühren zu erheben, gab es große Proteste. Zu den ohnehin schon existierenden Semestergebühren zwischen 100 und 300 Euro kamen 500 Euro Studiengebühren pro Semester hinzu.

Kritisiert wurde die Erhebung der Studiengebühren, weil dadurch das Studieren vor allem für Menschen, die es sich nicht leisten können, erschwert wird. Bildung wird verstärkt an soziale Herkunft gekoppelt.

Darlehen zur Finanzierung der Studiengebühren

Um das zu verhindern, bieten die Landesbanken in Ländern mit Studiengebühren sogenannte Studienkredite an. Für die Aufnahme eines Darlehens werden nur sehr geringe Anforderungen gestellt, damit jeder davon profitieren kann.

Der Nachteil für Studenten ist offensichtlich. Beginnt man direkt nach dem Abitur mit dem Studium, ist man schon mit Anfang zwanzig verschuldet. Erhält man zusätzlich auch noch BAföG, kann man sich denken, was auf einen zukommt.

Bundesländer ohne Studiengebühren beliebter bei Studenten

Die Folgen der Studiengebühren waren nicht überraschend. In den Universitäten der Bundesländer mit Studiengebühren ging die Zahl der Erstsemester zurück, obwohl die Zahl der Abiturienten anstieg. In den Bundesländern ohne Studiengebühren stieg die Zahl der Bewerbungen an den Universitäten stark an, was zu einem erhöhten Wettbewerb um die vorhanden Studienplätze führte.

Zu den Bundesländern, die erst gar keine Studiengebühren einführten, gehören Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen und Schleswig-Holstein.

Die meisten Bundesländer haben mittlerweile gemerkt, dass Studiengebühren mehr Nachteile als Vorteile haben. Das Saarland und Hessen haben sie schon abgeschafft, Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Bremen schaffen die Studiengebühren demnächst auch wieder ab. Baden-Württemberg, Bayern und Niedersachsen halten an den Studiengebühren weiterhin fest.

Begründet wurde die Einführung der Studiengebühren mit einer Verbesserung des Angebots an den Universitäten durch das zusätzliche Geld und um Langzeitstudenten dazu zu bewegen, ihr Studium schneller abzuschließen.

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