Während gerade jetzt die letzten Diplomas fertig werden, hat sich der Bachelor in ganz Deutschland so gut wie durchgesetzt. Als Gründe für die Einführung des BA – Studiengangs wurden immer die Internationalität, die Überschaubarkeit und die rasche Studieren angeführt.
Tatsache ist aber, dass selbst an derselben Universität, der Bachelor von Institut zu Institut variiert. Ein Professor sagte mir gegenüber sogar einmal, dass der Bachelor – Studiengang ja gar kein richtig wissenschaftlicher Studiengang ist. Die Arbeiten, die von den BA – Studierenden abgegeben wurden, sind nicht annähernd so ausführlich, wie die Arbeiten der Diplomas. Bachelor – Abschluss – Arbeiten, um dieses Beispiel anzubringen, sind gerade 30 Seiten. Das ist im Diplom – Hauptstudium in manchen Universitäten das Level einer Hausarbeit.
Abgesehen davon, sollen BA – Studierende ständig Thesenpapiere und dergleichen abgeben, die aber auf Grund der Menge von vielen Dozenten nicht bewertet werden – und, was noch schlimmer ist, ohne Feedback zurückgegeben werden. Eine Überforderung der Studierenden wurde auch schon diskutiert – aber ohne Ergebnis. Sicherlich ist man schneller, wenn man drei statt viereinhalb Jahre studiert. Aber das nimmt einem in manchen Instituten nicht das Recht, dennoch länger studieren zu können, ohne den Master zu machen.
Außerdem wurde mir zugetragen, dass nicht alle Bachelor – Titel im Anglo – amerikanischen Raum akzeptiert werden, da diese scheinbar zu leicht zu haben sind. Allerdings habe ich bisher hierzu keinerlei Bestätigung erhalten, ob das nun stimme oder nicht.
Letztlich denke ich, gerade in den Geisteswissenschaften, wäre man mit dem Diplom – Abschluss deutlich besser beraten. Denken kostet Zeit und ein pures Lernen – ohne einen Throughout – ist eher kontraproduktiv. Aber die Zeit ist wohl vorbei, da sich das wieder ändern lässt. Denn dies war auch Teil des Bologna – Prozesses, in dem so Manches beschlossen wurde, das nicht immer zum Vorteil der Studierenden, aber sehr zum Vorteil der Kassen der Hochschulen war.