Wer den Begriff Plagiat hört, denkt zumeist an den ehemaligen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg. Der hatte bei seiner Dissertation aus fremden Quellen abgeschrieben, ohne diese zu kennzeichnen. Der Betrug flog Jahre später auf, weil einem Professor einige Textstellen bekannt vorkamen. Er kannte sie aus einem anderen wissenschaftlichen Text. Was lässt Lektoren den Verdacht schöpfen, dass sie ein Plagiat vorliegen haben?

Wie Plagiate sich in Arbeiten schleichen

Hinter einem Plagiat muss nicht unbedingt gezielter Betrug stehen. Wer seine Quellen nicht richtig kenntlich macht, weiß es manchmal auch nicht besser. Ob Unkenntnis, wie fremde Quellen richtig zitiert werden müssen, oder vorsätzliche Verletzung des Urheberrechts: Die Abgabe eines Plagiats kann ernste Konsequenzen haben. Karl-Theodor zu Guttenberg jedenfalls läuft heute ohne Doktorgrad herum und trat von allen politischen Ämtern zurück.

Mittlerweile gibt es Computerprogramme, die Betrügereien beim Zitieren erkennen. Mit der Software lassen sich Hausarbeit, Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation ganz einfach auf kopierte, nicht markierte Stellen prüfen.

Wer sichergehen möchte, kann seine Arbeit vor Abgabe an professionelle Lektorate schicken. Diese bieten neben der Rechtschreibkorrektur oft einen Express-Plagiatcheck an. Zudem prüfen die Experten auf Wunsch eine korrekte Formatierung der Masterarbeit oder Bachelorarbeit.

Im Internet suchen, ausdrucken, fertig?

Die Zeiten, in denen ganze Arbeiten aus dem Internet gezogen und als die eigenen ausgegeben werden konnten, sind vorbei. Die Sensibilität von Prüfern ist gewachsen. Um einen Studenten zu ertappen, stehen nicht nur Computer zur Verfügung, sondern auch das menschliche Gespür. Professoren kennen ihr Fachgebiet inklusive der einschlägigen Literatur. Manchmal ist die kopierte und nicht kenntlich gemachte Stelle mithilfe des eigenen Verstands schneller entlarvt als von den Studenten gedacht.

Diese Regeln helfen Lektoren außerdem dabei, Plagiate zu erkennen:

  1. Wer per „copy & paste“ Stellen aus dem Internet klaut und nicht kenntlich macht, betrügt – und läuft Gefahr, leicht überführt zu werden. Denn Lektoren schöpfen schnell Verdacht, wenn in einem simplen Text plötzlich kompliziert formulierte Passagen auftauchen. Der Verdacht auf Plagiat steht auch schnell im Raum, wenn sich fehlerfreie Stellen mit solchen abwechseln, die vor Fehlern strotzen.
  2. Auch wer fremdsprachige Quellen übersetzt und nicht kenntlich macht, plagiiert. Die Annahme, dass diese freien Übersetzungen nicht gefunden werden, ist falsch. Die Software versagt hier natürlich oft, jedoch nicht der Verstand der Prüfer. Sie erkennen solche Stellen anhand nicht gelungener Übersetzungen, ungewöhnlicher Worte oder einer Satzstellung, die auf eine fremdsprachige Quelle hindeuten.
  3. Manche Texte wirken nicht homogen. Wer kopiert, auch wenn er paraphrasiert, lässt einen anderen Schreibstil in seine Arbeit einfließen. Ist das widerholt der Fall, kann ein Text sehr unruhig auf die Prüfer wirken. Besonders auffällig sind wechselnde Schreibweisen von Eigennamen oder uneinheitliche Formatierungen.

 

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