Studentenpartys sind so eine Sache: Die Literaten diskutieren über Spiegel-Bestsellerlisten, die Juristen fachsimpeln über Paragraphen und die Landschaftsarchitekten planen Naturgärten und Kinderspielplätze. Meistens passiert jedoch nicht allzu viel:
Wenn die Party besonders aufwendig ist, stehen irgendwo in der engen, dunklen Küche, neben tausend von Plastikbechern mit Weinresten, ein paar Salate rum und im Ofen wird gerade irgendeine Pizza immer schwärzer. Bei weniger Aufwand gibt es einige Kästen Bier, – Wein, Wodka je nach dem – und wer tatsächlich Durst hat muss sich mit Leitungswasser zufrieden geben. Auf dem Balkon und im Treppenhaus sammeln sich die Rauchschwaden, es ist eng und laut. Für den Rest des Abends ist man gezwungen eingequetscht im Flur zu stehen und irgendeinen Smalltalk über Partys, Semesterferien und vielleicht noch die letzte Demo schreiend über sich ergehen zu lassen.
Nicht dass daran grundsätzlich etwas falsch wäre – nach der siebten Party in dem Style jedoch, bahnt sich manchmal die Langeweile an. Deswegen finde ich Mottopartys eigentlich gar nicht so schlecht. Auch sie können irgendwann nerven, aber gut dosiert, begeistern sie viele Besucher und geben einem das Gefühl mal wieder richtig auf einer Party zu sein – im Sinne von feiern und Spaß haben. Ich bin davon überzeugt, dass es für jeden Geschmack und für jeden Charakter eine passende Mottoparty gibt. Angefangen von der 20er zur 90er Party, weiter zur Mafia-, Bad-Taste- oder Pyjamaparty, bis hin zum arabischen/italienischen/amerikanischen Abend. Die Partys lassen sich musikalisch kategorisieren; Funky Friday, Hits der Teenagerzeit oder Indie-Night. Auch nach Filmen lässt es sich gut feiern: Stolz und Vorurteil, Der Pate, Matrix – der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.
Das Gute ist, dass sich so alles bis ins kleinste Detail thematisch gestalten lässt: Das Essen, die Musik, die Deko, außerdem ist viel Raum für Wetten, Spiele oder andere Aktionen, die den Party-Small-Talk auflockern. Ich fand die Mottopartys bisher immer am Besten. Letztens meinte eine Freundin, als ich sie zu meiner Party einlud: Ist das wieder so eine Party, wo man so kreativ sein muss? Und ich sagte: Ja, genau!