Burschenschaften sind eine Art von Studentenverbindungen, obwohl es noch viele weitere Formen gibt. Die meisten von ihnen haben sich aus der Urburschenschaft in Jena 1815 entwickelt. Was ursprünglich als ein allgemeiner politischer Zusammenschluss von deutschen Studierenden war und demokratische und soziale Elemente enthielt, wandelte sich Kritikern zufolge ab Mitte des 19. Jahrhunderts zunehmend zu einer deutschtümelnden Weltanschauung. In den 30er Jahren waren sogar viele Burschenschaftler Begünstiger des faschistischen Regimes – durch ihr Überwechseln in den NSDStB, den nationalsozialistischen deutschen Studentenbund.
Gleichzeitig aber betonen die Seiten der Deutschen Burschenschaft zum Beispiel, dass sie als Verband den Studierenden vor allem mit Informationen über Studienorte und Studienbedingungen weiterhelfen möchte. „Vielelfältige Möglichkeiten geistiger Anregungen auf allen Ebenen“ werden angeboten, eine geformte Persönlichkeit, fröhliche Geselligkeit und das Motto „Ehre, Freiheit, Vaterland“.
Viele bekannte Persönlichkeiten waren mal bei einer Burschenschaft, sei es Konrad Adenauer, Gottfried Benn oder Max Planck. Oft werden Burschenschaften jedoch auch kritisch gesehen: Eine Tendenz zum Rechtsradikalismus wird ihnen vorgeworfen, außerdem ihr elitäres Gesellschaftsverständnis. Frauen würden ausgegrenzt werden und die Personen oft nach rassistischen Kriterien ausgesucht. Schon Heinrich Heine äußerte sich negativ gegenüber den Burschenschaften seiner Zeit, die seiner Meinung nach vor allem vom Hass des Fremden geprägt waren.
Die Vorteile einer Mitgliedschaft bei einer Burschenschaft sind sicherlich preisgünstige Wohnmöglichkeiten, die Gemeinschaft und genügend Vitamin B für das spätere Berufsleben.
Wen jedoch der elitäre Charakter und der geforderte „Einsatz für das Vaterland“ abschreckt, sollte sich lieber eine andere Studentenverbindung suchen. Denn es gibt auch christliche Studentenverbindungen, musische oder auch weniger politische, wie die Corps.