Tierversuche gehören bei den meisten Unis zum Biologiestudium dazu. Die Uni Mainz hat jetzt die Sezierpflicht für Studenten abgeschafft.
Will man an einer deutschen Universität Biologie studieren, kommt man eigentlich nicht ums Sezieren herum. In der Forschung sind Tierversuche bisher unabdingbar. Zu komplex sind das Nervensystem und der Hormonhaushalt. Doch ob sie in der Lehre sein müssen, darüber wird gestritten. Nun hat die Uni Mainz für Biologiestudenten das Sezieren zwar nicht abgeschafft, aber ein Alternativprogramm entwickelt. Und das auf Drängen der Studenten. Wie ist die Alternative? Und ersetzt sie das Sezieren?
Tierversuche an der Uni – legitim oder Tierquälerei?
An der Universität Main wurde erstmals, für das kommende Sommersemester die Sezierpflicht für Studenten abgeschafft, da eine Initiative von „Campus Grün“, sich gegen die Tierversuche eingesetzt, und ca. 2500 Unterschriften gesammelt hat. Jetzt werden Studenten nicht mehr zur Teilnahme verpflichtet. Pro Semester seien es vielleicht nur zwei oder drei Studenten von 100, die sich weigern würden, doch für diese kleine aber feine Minderheit muss jetzt ein Alternativprogramm her. Dieses müssen die „Verweigerer“, während die anderen Frösche, Mäuse und Würmer sezieren, absolvieren.
Sollte man Biologie studieren, wenn man keine Tierversuche durchführen möchte?
Die Universität ist der Meinung, dass zu einem aussichtsreichen Biologiestudium, das Sezieren von Tieren dazugehört. „Campus Grün“ hält dagegen, indem sie sagen, dass manche Studenten schon vor dem Beginn des Studiums wissen, dass sie sich auf Botanik o.ä. spezialisieren möchten. In dem Falle sei ein Sezierzwang überflüssig. Manche Bereiche in der Biologie sind Absolventen aber nur zugänglich, wenn sie im Studium Tiere seziert haben. Falls sich die Studenten während des Studiums also geweigert haben, kann es sein, dass sie sich damit einige Wege in den Artbeitsmarkt verbauen.
Im Alternativprogramm werden die Studenten Seziervideos schauen und mit Ganzkörper-Dauerpräparaten arbeiten. Die Arbeit mit histologischen Schnitten kann aber trotzdem nicht verweigert werden.
Wie auch immer man darüber denken mag, es ist trotzdem schön zu sehen, dass sich die Universität Mainz den ethischen Fragen der Studenten nicht verschließt.